Soviel ist klar: die Schauspieler spielen im Musical die Hauptrolle! Spielerisch erzählen sie uns die Story und bringen mit ihren Dialogen Leben in die Geschichte. Das Ganze soll natürlich "authentisch" und überzeugend aber bitte kindgerecht rüber kommen. Klingt einfach, ist es aber nicht!
Das fängt schon mal mit dem Drehbuch an: bevor auch nur ein Schauspieler einen Text auswendig lernen kann, muss aus der erzählten Geschichte erst mal ein Drehbuch gemacht werden. Es müssen die Haupt-, Neben- und Statistenrollen definiert und mit unterschiedlichen, nachvollziehbaren Charakteren versehen werden. Danach müssen lebendige und eindrückliche Dialoge geschaffen und den Charakteren "auf den Leib" geschrieben werden.
Dann nur noch schnell die Handlungsanweisungen für die Spieler, Hinweise für Licht, Ton und Technik und natürlich sollten auch die Kulissenschieber wissen, wann was auf die Bühne kommen und wann es wieder verschwinden muss. Und schon ist er fertig, der Regieplan: 33 Szenen auf 10 Seiten - geballtes Theater-Knowhow, Hammer! Alle nötigen Anleitungen und Hinweisen, die dafür sorgen, dass das Stück flüssig und ohne Unterbrechungen "über die Bühne" geht!
Was anderswo eine Herrschar von Drehbuchautoren, Dramaturgen und Regieassistenten erledigt, wird bei uns mit der Professionalität und der Erfahrung und vielen Kindermusical-Projekten vom Theaterteam um Claudi, Manu, Jörg und Leon gestemmt. Bereits lange vor der ersten Probe stand die erste Version des Regieplans allen Mitarbeitern zur Verfügung und wird nun sukzessiv mit den Erkenntnissen aus den Proben verfeinert und verbessert.
Mittlerweile sind wir mitten in den Proben. 13 Mädchen und 15 Jungen haben sich für die Theatergruppe gemeldet. Die Fragen, wer Jesus, Petrus, Jünger, Geheilter, Soldat, Hohepriester, Schriftgelehrter oder ganz einfach Frau oder Fischer "sein oder nicht sein" darf, sind entschieden. Und - weil wir es uns leisten können - sind die Hauptrolle gleich doppelt besetzt, da kann dann nichts schief gehen. Jetzt gilt es die Texte und Handlungsabläufe zu üben, damit im entscheidenen Augenblick die Bretter, die die Welt bedeuten, nicht vor dem Kopf sitzen. Aber was sagt denn Claudi zum aktuellen Stand:
"Die wichtigsten Rollen sind natürlich Jesus und die Jünger, aber ohne die vielen anderen Charaktere wäre es eine ziemlich langweilige Geschichte. So erleben wir Menschen, die geheilt werden oder erfahren von den Frauen als erstes von der Auferstehung Jesu und natürlich gibt es da auch einen Engel, der diese gute Nachricht verkündet. Als Szenen proben wir im Augenblick den Fischfang, die Sturmstillung, die Brotvermehrung, das Abendmahl und die Verleugnung des Petrus. Die Jünger erleben also sehr viele Wunder mit Jesus und Jesus predigt zu den Menschen und heilt Kranke...
Die Kinder kennen mittlerwiele den Ablauf den Musicals. Wichtig ist jetzt, dass die Kinder die Inhalte verstehen und entsprechend rüber bringen. Wir sind hier bei der Feinarbeit: die Kinder lernen, sich in verschiedene Situationen und in die Jünger hinzuversetzen und deren Gefühle wiederzuspiegeln. Die Hauptrollen (Jesus, Petrus) proben zum Teil noch separat, da sie sehr viel zu lernen haben und hier eine 1:1 Betreuung gut gebrauchen können."